Die Schweiz wurde von den USA, unter anderem aufgrund der Devisenmarktinterventionen der @SNB_BNS, als Währungsmanipulatorin eingestuft https://www.tagesanzeiger.ch/die-usa-verlangen-von-der-schweiz-erhoehung-des-rentenalters-981165604068. Dies erhöht den politischen Druck, nicht nur auf die SNB. @MarkusDiemMeier @fabiocanetg @HmsGerlach
Der Konsens ist, dass die SNB aufgrund der bereits tiefen Zinsen keine andere Wahl hat als am Devisenmarkt zu intervenieren. Dies stimmt nicht ganz. Die SNB könnte die geldpolitische Strategie anpassen, wie ich in der @RepublikMagazin geschrieben habe https://www.republik.ch/2018/10/22/passt-der-geldpolitische-auftrag-der-snb
Wir haben dies auch wissenschaftlich untersucht. Erstens führt die effektive Zinsuntergrenze zu Aufwertungsschüben. Der Grund ist, dass die SNB bei einem Leitzins von -0.75% nur zögerlich auf negative Wirtschaftsentwicklungen reagiert https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/obes.12260.
Zweitens könnten diese Aufwertungsschübe abgemildert werden, wenn die SNB bereit wäre, höhere Inflation zu akzeptieren. Dies würde gleichzeitig den Franken schwächen und den Gleichgewichtszins heben, so dass der Zinssenkungsspielraum vergrössert würde https://libra.unine.ch/Publications/Daniel_Kaufmann/41752
Zusammengefasst: Die tiefen Zinsen sind (zum Teil) eine Folge des deflationären Umfeldes. Die Zinsuntergrenze führt zu verstärkten Aufwertungsschüben. Die Interventionen bekämpfen nur die Symptome. Eine Lösung besteht darin, die Ursache zu beheben, nämlich die zu tiefe Inflation.