Was ist #EidAlAdha
und wie wird es gefeiert?
Thread über das Opferfest und allgemein Islam und Tiere

Thread über das Opferfest und allgemein Islam und Tiere
Das Opferfest gehört neben dem Zuckerfest zu den wichtigsten religiösen Feiertagen des Islam. Am ersten Morgen gehen die Männer in die Moschee und nehmen an einem gemeinsamen Gebet teil, für sie ist das Gebet Pflicht. Auch Frauen dürfen (freiwillig) daran teilnehmen.
Oftmals bleiben diese jedoch zuhause und bereiten ein festliches Frühstück vor. An diesen 4 Tagen trägt man seine schönste Kleidung und küsst den Älteren die Hand und wünscht sich ein frohes Opferfest. „Kurban Bayramın mübarek olsun” (Türkisch) oder „Eid Mubarak“ (arabisch).
Es gibt Süßigkeiten und Geschenke für Kinder, man besucht sich (sehr spontan) gegenseitig und wünscht sich ein frohes Fest, wobei in der Regel die jüngeren die älteren besuchen. Es gibt Tee, Kaffee, Süßspeisen, aber auch Fleisch des geschahteten Opfertieres.
Das Tier, eine Kuh, Kamel, Ziege oder Schaf muss ein bestimmtes Mindestalter erreicht haben und darf nicht krank sein oder schwanger sein. In manchen Gebieten wird das Tier in alter Tradition zuvor mit Henna bemalt und geschmückt.
Das Opfertier darf nicht vor anderen Tieren und muss mit einem sauberen, scharfen Messer geschlachtet werden, um es nicht unnötig leiden zu lassen oder anderen Tieren Angst zu machen. Der Kopf wird nach Mekka ausgerichtet und an der Halsschlagader ausgeblutet.
Die Opferbereitschaft Ibrahims, der seinen Sohn an Gott opfern wollte, gebremst wird und stattdessen ein Tier schlachtet, erinnert uns Muslime daran, dass nichts mehr geliebt werden sollte, als Gott. Aber auch die Vergänglichkeit und dass wir nichts nach dem Tod mit uns nehmen.
1/3 des Fleisches behält man für sich, das andere verteilt man an Nachbarn und das letzte Drittel geht an Bedürftige. Heutzutage ist das manchmal nicht so leicht, weshalb manche Muslime stattdessen für eine bedürftige Familie/Person Spenden sammeln.
In Deutschland ist das Schächten ohne Betäubung verboten, muss zuvor angemeldet und von einem Fachmann durchgeführt werden. (Ich befürworte beides).
Zum Opferfest gehört für mich von klein auf auch, jährlich mit Vorurteilen, wir Muslime wären Tierquäler und der Islam würde Tierquälerei fördern, zu kämpfen. Dazu würde ich gerne ein paar Sätze aus Koran und Sunna anführen, die den Wert des Tieres im Islam zeigen.
Sure 6 Vers 38: „Alle Lebewesen auf der Erde, die gehen oder sich mit Flügeln durch die Luft bewegen, sind Gemeinschaften wie ihr.“
“Aus ihren (der Bienen) Leibern kommt ein Trank, mannigfach an Farbe. Darin liegt ein Heilmittel für die Menschen” (16:69)
“Aus ihren (der Bienen) Leibern kommt ein Trank, mannigfach an Farbe. Darin liegt ein Heilmittel für die Menschen” (16:69)
„Während ein Mann unterwegs war, spürte er starken Durst. Er kletterte in einen Wasserbrunnen hinab und trank daraus. Als er wieder draußen war, sah er einen Hund, dessen Zunge heraushing und vor starkem Durst den Sand fraß. Der Mann sagte zu sich:
»Der Hund wurde vom starken Durst genauso befallen wie ich.« Er füllte seinen Schuh mit Wasser, hielt diesen mit seinem Mund fest, kletterte hinauf und tränkte den Hund damit da dankte ihm Allah dafür und vergab ihm seine Sünden.
Die Leute sagten: 'O Gesandter Allāhs, erhalten wir auch einen Lohn (von Allāh) wegen der Tiere?' Der Prophet erwiderte: 'Wegen jedem Lebewesen gibt es Lohn!' (Hadith sahih bei Buchari, Ausgabe, Nr. 2363)
„Wenn jemand grundlos einen Spatz tötet, so wird dieser Spatz am Tag der Auferstehung sich bei Gott über diesen Menschen beschweren.“ (Kanzu-l-o'mal, Hadith 39971).
„Es wurde berichtet, dass der Prophet die Menschen ablehnt, die zwei Tiere oder Vögel zum Spaß gegeneinander kämpfen lassen.“ (Kanzu-l-o'mal, Hadith 24974 u. a.).
Mein Vater sagte dazu immer „Sie haben einen Mund, jedoch keine Zunge.“ (auf Türkisch klingt es schöner). Wir glauben daran, dass am Tag des jüngsten Gericht, die Tiere Allah berichten werden und die, die ihnen Leid zufügten, müssen am jüngsten Tag Rechenschaft ablegen.
Der Koran erlaubt es, sich vom Tier zu nähren und es zu nutzen, jedoch nicht es zu quälen und schlecht zu halten. Auch verbietet er den übermäßigen Verzehr. (7:31) Streng genommen wäre somit Fleisch aus Massentierhaltung für Muslime verboten, da das Tier gelitten hat.
Meine eigene Meinung dazu ist Fleisch und Tierprodukte ja, aber in Maßen und unter Beachtung der artgerechten Haltung. Respekt an die, die ganz darauf verzichten können :)
Frohes und gesegnetes Fest!
Frohes und gesegnetes Fest!
